
Fünf Tage vor der Bundestagswahl habe ich gesagt, dass das Ergebnis der Niedersachsen-SPD vorn eine 4 haben wird, erklärte SPD-Landes-Chef und Fraktionsvorsitzender Wolfgang Jüttner vor den Delegierten und Gästen des Bezirksparteitages. Aber von einem Wahlergebnis in Niedersachsen mit 9 % Vorsprung vor der CDU und 25 von 29 gewonnenen Wahlkreisen habe er nicht einmal geträumt. Er sei auf dieses Ergebnis sehr stolz, wisse aber auch, dass wir jetzt nicht abheben dürfen.
Die Niedersachsen-SPD habe sich vor zwei Jahren noch in schwieriger Situation befunden: desolate Finanzlage, in Scharen weglaufende Mitglieder und eine demotivierte Partei. Daraus habe man sich weitestgehend befreit. Jetzt brauche man keine Organisationsdebatte sondern eine neue Vertrauenskultur. Er wolle die Zusammenarbeit zwischen den Bezirken verbessern und verspreche, dass er und Garrelt Duin sich nicht gegeneinander ausspielen lassen würden. Für diese Art des Umgangs stünden beide und wenn man sich etwas zu sagen habe, werde man es sich direkt mitteilen.
Die nächste wichtige Aufgabe der Partei bestehe darin, die Mehrheiten bei den Kommunal- und Landtagswahlen für die SPD zurück zu gewinnen. In der CDU gehe inzwischen bereits die Sorge um, dass den Sozialdemokraten dieses Vorhaben gelingen könne. Bei der Kommunalwahl wolle man es schaffen, die 40-Prozent-Hürde zu überwinden und auf Landeseben sei man dabei Profil zurück zu gewinnen. Jüttner unterstrich, gerade auf dem Feld der Bildungspolitik habe man zurück liegend viel Boden verloren.
Der SPD-Landes-Chef nannte Christian Wulf den größten Schuldenmacher, den Niedersachsen je hatte. Dies sei das wahre Bild von jemandem, der sich gern als der große Konsolidierer feiern lasse. Schwere Vorwürfe machte Jüttner der Landesregierung, weil diese eine Zukunftstechnologie wie die Windenergie-Nutzung behindere und mit Füßen trete. Die SPD-Landtagsfraktion habe dagegen nach schwierigem Start Tritt gefasst und sei jetzt auf Augenhöhe mit der Regierung.
Gegen den Widerstand aus seinem eigenen Bezirk habe er sich für Garrelt Duin als neuen SPD-Landes-Chef ausgesprochen, erklärte Jüttner. Dieser Personalvorschlag sei ein deutliches Signal zur Verjüngung der Partei.
Seine Anerkennung sprach Garrelt Duin dem noch amtierenden SPD-Landesvorsitzenden nach seiner Rede für dessen Fähigkeiten in verschiedenen Team-Sportarten aus. Das habe er auf der zurück liegenden Sommerreise bei verschiedenen Gelegenheiten bewiesen. Genau diese Team-Fähigkeit sei auch auf der politischen Bühne derzeit besonders gefordert.