Viele Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, landen wegen ihrer niedrigen Löhne als Rentnerinnen und Rentner in der Grundsicherung. Das wollen wir ändern. Arbeit muss sich lohnen – auch in der Rente.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will eine gerechte Grundrente, die Respekt-Rente, einführen.
Das Ziel: Wer ein Leben lang gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hat, soll im Alter deutlich besser abgesichert sein als jemand, der nicht gearbeitet hat. Denn das ist eine Frage der Anerkennung und Gerechtigkeit. Zugleich bekämpfen wir damit die Altersarmut.
„Wer als Friseurin oder Lagerarbeiter auf Mindestlohnbasis 40 Jahre lang geschuftet hat, der kommt auf eine Rente von 514 Euro. Wohlgemerkt für ein ganzes Leben voller Arbeit. Das finde ich respektlos und unwürdig. Ich will dafür sorgen, dass das deutlich mehr wird.“
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil
WIE FUNKTIONIERT DIE NEUE RESPEKT- RENTE?
Im Kern sollen kleine Renten per Zuschlag erhöht werden – und zwar automatisch berechnet durch die Rentenversicherung. Voraussetzung sind mindestens 35 Jahre Einzahlung in die Rentenkasse. Auch Teilzeit, Kindererziehungs- und Pflegezeiten zählen mit, allein Minijobs reichen aber nicht. Generell gilt: Wer nach genau 35 Beitragsjahren weniger als 896 Euro Rente hat, bekommt einen Zuschlag. Beschäftigte, die immer nur Mindestlohn verdienten, sollen die maximale Aufwertung von 447 Euro erhalten.
- Die Friseurin mit 40 Jahren Mindestlohn käme also auf 961 statt 514 Euro Rente.
- Bei einer alleinerziehenden Krankenschwester in Teilzeit mit zwei Kindern ergäbe sich zum Beispiel ein Renten-Sprung von 860 auf 1000 Euro.
WER PROFITIERT VON DER NEUEN RESPEKT-RENTE?
Drei bis vier Millionen jetzige und künftige Rentnerinnen und Rentner sollen profitieren. Ein großer Teil (75 Prozent) davon sind Frauen. Sie arbeiten in Berufen, die schlechter bezahlt werden als typische Männerjobs und haben durch Kindererziehung und Pflege von Angehörigen auch viel öfter nur Teilzeit arbeiten können. Die Grundrente ist ein Beitrag zur Gleichberechtigung.
WANN SOLL DIE NEUE RESPEKT-RENTE KOMMEN?
Die neue Respekt-Rente soll spätestens zum 1. Januar 2021 in Kraft treten.