Ankündigungen zu Umgang mit Wolf lassen hoffen

„Bundesumweltministerin Lemke hat heute ihren Vorschlag für die neue Regelung zum Umgang mit dem Wolf vorgestellt. Wir begrüßen den Ansatz und den Schritt, schnellere Abschüsse zu ermöglichen, aber hoffen auf Konkretisierung, besonders für die Küstenbereiche. Trotzdem sehen wir hier ein deutliches Signal für einen zeitgemäßen Umgang mit dem Wolf“, erklärt die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Logemann.

Der Vorschlag aus dem Bundesumweltministerium sieht bereits ab 1. Januar 2024 die Möglichkeit für Schnellabschüsse vor. In Gebieten mit erhöhtem Rissvorkommen sollen Abschussgenehmigungen schneller erteilt werden können, weil nicht mehr das Ergebnis eines DNA-Tests abgewartet werden muss. Sobald es einen Wolfsübergriff auf Weidetiere in Gebieten mit erhöhtem Rissvorkommen gibt, die durch Herdenschutzmaßnahmen zumutbar gesichert waren, kann nach Erhalt der Abschussgenehmigung 21 Tage lang im Umkreis von 1.000 Metern um die Weide ein Wolf geschossen werden. Eine DNA-Analyse wird jedoch trotzdem durchgeführt, um im Verlauf klären zu können, ob der Wolf getroffen wurde, der auch tatsächlich für die Risse verantwortlich ist.

„Hierbei ist allerdings leider noch nicht ganz klar, was genau unter „zumutbarem Herdenschutz“ zu verstehen ist. Wir haben ja bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Deiche nicht so einfach gesichert werden können, wie Regionen im Flachland“, so Logemann weiter. „Wir hoffen auf eine Klärung dieses Punktes spätestens zur Umweltministerkonferenz im November, wenn über den Vorschlag abgestimmt werden soll.“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag ergänzt: „Auch die Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes kann mit dem Vorschlag bisher noch nicht lokal erfolgen. Wir gehen davon aus, dass der weitere Verlauf hier noch Konkretisierungen bringt.“

Weiterhin arbeiten Bund und Länder an begleitenden Maßnahmen, wie zum Beispiel der Erstellung von Musterbescheiden, die den Genehmigungsprozess in den Länderverwaltungen erheblich vereinfachen und entbürokratisieren sollen.

Logemann und Mittag sind sich einig, dass vor allem auf europäischer Ebene weiterhin auf klare Regeln hingewirkt werden muss, mit denen die Wolfspopulation in Niedersachsen regional rechtssicher geregelt werden kann.