Karin Logemann zu Wolfsrissen in der Wesermarsch und zum neuen Jagdgesetz

"Die mutmaßlichen Wolfsrisse der vergangenen Wochen machen noch einmal deutlich, wie wichtig ein aktives Wolfsmanagement ist“, sagt Karin Logemann, SPD-Landtagsabgeordnete für die Wesermarsch. „Die Risse in Neustadt, Frieschenmoor und Rönnelmoor zeigen, dass der Wolf sich im Land weiter etabliert und eben auch in der Wesermarsch auftaucht“, so Logemann weiter. Laut der Landwirtschaftskammer wäre die Zahl von Nutztierschäden in der Wesermarsch zwar im landesweiten Vergleich eher gering, dennoch sei sie besorgt über die Entwicklungen, so die Abgeordnete, die selbst Weidetiere hält.

Mit der von SPD, CDU und FDP im Landwirtschaftsausschuss beschlossenen Novelle des Niedersächsischen Jagdgesetzes, mit der der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird, würde es zukünftig besser möglich sein, auffällige Tiere zu entnehmen, erläutert die Abgeordnete. Logemann, die landwirtschaftspolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist, hat an diesem Gesetzesentwurf mitgearbeitet und ist überzeugt, dass die Novelle mehr Rechtssicherheit bringen und so betroffenen Weidetierhaltern schnell helfen können wird.

„In der Wesermarsch stößt der Herdenschutz an seine Grenzen, indem einige Weiden und Deiche nicht eingezäunt werden können“ erklärt Logemann. „Gleichzeitig haben unsere Schafe hier eine wichtige Aufgabe und eine große Bedeutung: Sie sorgen für unseren Deichschutz und sichern damit das Leben hinterm Deich“, weiß Logemann. Während anderswo Herdenschutz die erste Maßnahme sei, sei dies hier deshalb nicht immer möglich.

„Da, wo sich Wölfe auf auffällige Weise Menschen oder Nutztieren nähern und der Herdenschutz nicht anders gewährleistet werden kann, ist eine Entnahme möglich“, fasst die Abgeordnete die Gesetzesnovelle zusammen.

Die Wiederausbreitung des Wolfes ist als ein Gewinn für den Artenschutz zu bewerten, aber vor dem Hintergrund der besonderen Umstände in der Wesermarsch, sowie in den Küstenregionen Niedersachsens, muss es angezeigt sein, zu hinterfragen, wie der Schutz der Weidetiere gewährleistet werden kann. „Den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen ist ein weiterer Schritt, diese Anforderung zu schaffen“, so Logemann.