Weener. Das Team der Diakoniestation sprach mit der SPD-Landtagsabgeordneten Hanne Modder offen über die aktuellen Probleme in der teilstationären und der ambulanten Pflege sowie der ambulanten Palliativversorgung.
Diakonie-Geschäftsführerin Hanna Koenen hatte gemeinsam mit Pflegedienstleiterin Anja Smid sowie Anno Steevens und Karl-Heinz Hinderks vom Vorstand der Diakoniestation Weener die aktuelle Situation in der Pflege mit Modder diskutiert. Bei den Problemen ging es unter anderem um die zunehmende Bürokratie, die Zusammenarbeit mit den Ärzten und Krankenhäusern, Haftungsfragen und Regelungsbedarf in den sozialen Gesetzbüchern. „Man hat das Gefühl, dass die Pflege immer das unterste Glied in der Kette ist. Die Politik schaut nicht übergreifend auf alle Bereiche der Medizin und Pflege. Wir brauchen eine bessere Verzahnung und Zusammenarbeit“, meinte Koenen. Die Pflege sei eine sehr verantwortungsvolle, aber auch sehr dankbare Aufgabe, so Koenen. „Wir bekommen viel Dankbarkeit und Wertschätzung von unseren Patienten und Angehörigen zurück. Wir freuen uns, dass wir so ein tolles kollegiales Team sind und immer wieder junge Menschen in der Ausbildung bei uns für den Beruf der Pflegefachkraft, Pflegeassistentin, Betreuungskraft oder in der Verwaltung für den Beruf der Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen, begeistern können“, meint Pflegedienstleitung Anja Smid.
„Je mehr Personal und je mehr Menschen sich für diese tolle Aufgabe und Arbeit berufen fühlen, um so bessere Arbeitsbedingungen erhalten wir in der Pflege. Es geht nicht um bessere Bezahlung in der Pflege. Die Diakoniestation Weener ist eine tarifgebundene gemeinnützige Einrichtung und zahlt ihren Mitarbeitenden von je her Tarif. Die derzeitig geführten Diskussionen auf den verschiedensten Plattformen sind falsch geführte Diskussionen und lenken von den eigentlichen Problemen in der Pflege ab“, meint Koenen, „wir brauchen mehr Personal, um den Kollegeninnen und Kollegen mal ein verlängertes Wochenende oder vielleicht sogar die Möglichkeit bieten, nur alle vier Wochen ein Wochenenddienst zu übernehmen. Dies ist bei uns z. B. bei den Pflegefachkräften in der Behandlungspflege der Fall“.
„Wir haben in einem sehr offenen und konstruktivem Gespräch nach Lösungen zur Entlastung der Pflege gesucht. Vielleicht können wir zusammen mit den verschiedenen Pflegeeinrichtungen und dem Landkreis Leer, genauer dem Senioren- und Pflegestützpunkt, neue Ideen zur Entlastung der Pflege finden und auch bezüglich des Mangels an Pflegekräften an einer Werbekampagne arbeiten. Dazu werde ich sehr zeitnah das Gespräch mit dem Landkreis Leer suchen“, meinte Modder.
Ehrliche Diskussion über die Situation in der Pflege
