Im September schlugen Verbände und Institutionen Alarm, als bekannt wurde, dass die Bundesmittel für die Richtlinie Migrationsberatung auslaufen. Für das Refugium Wesermarsch hätten die Kürzungen bedeutet, dass nur noch eine von drei Stellen für die Migrationsberatung aufrechterhalten werden kann.
Zusätzlich ist durch die Pandemie auch in diesem Bereich viel liegen geblieben. Deutschkurse und Begegnungsmöglichkeiten konnten zum Beispiel nicht stattfinden. Entsprechend hoch ist auch hier der Aufholbedarf. Kürzungen hätten also auch hier für einen weiteren Stau der Arbeit gesorgt.
„Besonders in ländlichen Gebieten, in denen die Wege immer weiter sind, wären die Erreichbarkeit und damit auch die Angebote der Migrationsberatung deutlich eingeschränkt worden“, so Logemann. „Flächenlandkreise wie die Wesermarsch und das Ammerland benötigen einfach eine höhere Beraterdichte, um auch alle Menschen erreichen zu können.“
Hinzu kommt außerdem, dass die Zuwanderung nach Deutschland, in die Wesermarsch und das Ammerland nicht rückläufig ist. Eine Fluchtmigration macht gerade einmal 20% der Zuwanderungshintergründe aus. Viele Menschen kommen besonders aus Osteuropa und haben großen Beratungsbedarf, da sie in prekären Wohn- und Arbeitsverhältnissen leben.
„Es freut mich, dass wir uns in den Gesprächen zum Doppelhaushalt auf eine Aufnahme durch das Land verständigen konnten. Ich bin von der Wichtigkeit der Arbeit besonders hier in Wesermarsch und Ammerland absolut überzeugt und weiß, dass wir uns keinen Gefallen damit getan hätten, diese Arbeit einzuschränken“, so Logemann abschließend.