Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,
Verbraucherinnen und Verbraucher zeigen ein immer stärkeres Interesse an den Haltungs- und Schlachtmethoden der Nutztiere. Stressfreie, dezentrale und mobile Schlachtung sowie die regionale Fleischvermarktung geraten zunehmend in den Fokus von Fleischerzeugerinnen und von VerbraucherInnen.
Unser Antrag „Regionale Fleischvermarktung und stressfreie Schlachtung stärken – dezentrale und mobile Schlachtung ermöglichen“ trifft bei den Fachleuten, bei den LandwirtInnen und auch bei VerbraucherInnen auf ein großes Interesse. Das zeigte nicht zuletzt die sehr umfangreiche und aufschlussreiche Anhörung, die wir im Ausschuss hatten.
Was streben wir an?
Die Entflechtung des Schlachtprozesses kann zur Reaktivierung von Fleischereibetrieben in ländlichen Gebieten beitragen. Viele der handwerklich arbeitenden Fleischereien haben aufgrund notwendiger hoher finanzieller Aufwendungen für Hygiene, Tier- und Arbeitsschutz und umfangreicher Dokumentationspflichten das Schlachten aufgegeben.
Das hören wir immer wieder und hier müssen wir ansetzen. Aufgabe wird es sein, angemessene Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Wettbewerbsnachteil kleiner, handwerklicher Schlachtbetriebe gegenüber industriellen Schlachtbetrieben ausgleichen.
Die ersten machen sich auf den Weg.
Zum Beispiel gibt es das Projekt eines regionalen Schlachtbetriebs mit Biozertifizierung, der im Nordwesten von Niedersachsen neu entstehen soll. Ein Vertreter der Akteure berichtete in der Anhörung von den Plänen:
Fünf Biorinderhalter und ein Schlachter haben sich zusammengetan und planen, eine Genossenschaft aufzubauen. Die Landwirte werden diesen Schlachthof also gemeinsam führen und planen auch, Verbraucherinnen und Verbrauchern eine symbolische Genossenschaftsmitgliedschaft anzubieten. Die Kapazität der Anlage soll bei 50 Rindern und zwischen 100 und 150 Schafen pro Woche liegen. Dieser Schlachthof soll auch mobile Schlachtungen anbieten.
Die Rinderhalter sagen „Wir wollen bis zum Ende die Verantwortung für das Wohlergehen der uns anvertrauten Tiere wahrnehmen. Im Vordergrund stehen bei uns die Stressfreiheit, die Vermeidung von Transporten und die Verbesserung der Qualität des Fleisches.“ Außerdem soll die Wertschöpfung im ländlichen Raum erhalten werden, so der Anspruch.
Ein fantastisches Projekt, das ich gerne unterstütze. Das wir alle heute mit der Verabschiedung dieses Antrags unterstützen.
Ich bedanke mich an dieser Stelle für die sehr konstruktiven Beratungen und die einstimmige Annahme des Antrags im Ausschuss.
Dann legen wir mal los.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.