Das wir beim Thema Impfen schneller werden müssen, versteht sich von selber. Nur so bekommen wir eine solide Basis, um an einem Tag „X“ zu einer gewissen Normalität zurückkehren zu können. Die richtig guten Einrichtungen, wie unser Impfzentrum in Brake, sowie die dezentralen Impfaktionen unserer Kommunen, die Impfungen durch mobile Teams und der Modellversuch des Impfens in einer Hausarztpraxis, zeigen die Schlagkraft die da ist.
Der Flaschenhals ist nach wie vor die unzureichende Versorgung mit Impfstoff. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass unsere Strukturen in der Wesermarsch stehen, hier muss geliefert werden, hier steht Bundesminister Spahn in der Pflicht.
Auch das Testen ist für mich ein wichtiger Baustein im System. Allzu leichtfertig und unüberlegt, von Vorbereitung ganz zu schweigen, kündigte der Bundesminister kostenlose Tests für alle Bürger*Innen an. Was richtig gut gedacht ist, ist hier schlecht gemacht, die Tests sind aktuell nicht in der Größenordnung verfügbar, wie sie benötigt werden. Auch die Logistik hinkt hier den vollmundigen Ankündigungen hinterher. An einer Umsetzung der spahnschen Ankündigung arbeiten die Länder mit Hochdruck.
Dabei sage ich eines ganz klar: Wir wollen und müssen die Infektionszahlen runter bekommen. Jeder Tote, jede Erkrankung, die mit schweren Folgen einhergehen kann, ist eine zu viel.
Die Landkreise müssen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln die Infektionszahlen runter bekommen.
Kommen wir zum Einzelhandel: Auf machen, zu machen, unerträgliches Warten auf Öffnungen, ein Hin und Her, die Existenzangst, das ist alles nicht mehr zumutbar nach einem Jahr der Pandemie.
Es ist einfach nicht mehr nachvollziehbar, mir fällt es zunehmend schwerer zu erklären, warum einige Bereiche des Einzelhandels öffnen dürfen und andere, die gute Hygienemaßnahmen bieten, eben nicht. Click & Meet, also die telefonische Verabredung zu einem Termin in einem Geschäft, ist aus meiner Sicht eine gute Möglichkeit, den Einzelhandel hygienekonform vorsichtig wieder zu öffnen. Die Inhaber*Innen sorgen sich um die Gesundheit der Kund*Innen, um die eigene Gesundheit und der ihrer Mitarbeiter*Innen, sie sind aber auch in großer Sorge um ihre Existenz.
Ich sorge mich aber genauso um unsere Gastronomie, unser Vereinsleben ist komplett zum Erliegen gekommen. Finden alle wieder den Weg zurück in die Vereine, die unsere Gesellschaft ausmachen? Das ist die Frage, die Sportvereine, Bürger- und Heimatvereine, beispielhaft genannt, umtreiben.
Unser Kulturbereich ist ebenfalls schwer betroffen. Ich bin dankbar und auch selber aktiv, wenn es darum geht, tolle und engagierte, innovative und kreative Ideen zu unterstützen. Sie zaubern Vielfalt und Abwechslung in unser Leben, das still und nicht selten sehr einsam geworden ist.
In einer solchen, auch psychisch, schwer belasteten Zeit, verstehe ich es nicht, wenn Angst und Unsicherheit zum Spielball von Politik werden. Ich beteilige mich daran nicht. Ich mache meine Arbeit und bringe an den entsprechenden Stellen meine Argumente für Maßnahmen, wie eben Click an Meet an und werde nicht müde nachzufragen und dafür Sorge zu tragen, dass diese Möglichkeiten genutzt werden können. Für unseren Einzelhandel, unsere Vereine und Verbände, für die Menschen hier vor Ort und für die Region.