Internationaler Frauentag unter besonderen Bedingungen

Besonders in diesem Jahr ist der internationale Frauentag wichtig, um auf die Situation der Frauen hinzuweisen. Am häufigsten betreuen Frauen im Homeoffice die Kinder mit, die nicht in die Schule oder in die Kita können – wenn sie denn überhaupt einen Beruf haben, in dem sie Homeoffice machen können. Diese Doppelbelastung – ein geschichtsträchtiger Begriff – steigt in der momentanen Situation deutlich spürbar an. Das bedeutet für die meisten eine besondere Herausforderung.

Im Landkreis Wesermarsch ist der Arbeitsmarkt für hochqualifizierte Frauen „übersichtlich“. Viele Frauen arbeiten in Minijobs in der Gastronomie oder im Einzelhandel. Für diese Frauen gibt es weder Kurzarbeiter-, noch Arbeitslosengeld. Davon abgesehen dient eine solche geringfügige Beschäftigung nicht dem Aufbau einer Rente. Damit droht vielen dieser Frauen Altersarmut und eine Absicherung für den Fall, dass sie krankheitsbedingt ausfallen, gibt es ebenso nicht.

Durch die Pandemie können viele Fortschritte im Sinne der Gleichberechtigung zunichte gemacht werden. In vielen Familien kümmern sich vermehrt die Frauen um Kinder, Haushalt oder die Pflege von Angehörigen. In Zeiten von Homeoffice und Corona nimmt die Belastung stetig zu. Darüber hinaus wächst in Zeiten mit beschränkten außerfamiliären Kontakten die Gefahr von häuslicher Gewalt.

Weitere wichtige Gleichstellungsthemen sind nach wie vor die Parität im Parlament, der Abbau von Geschlechterklischees, die zu ungleichen Einkommen und Renten beitragen, ein Ende von Sexismus und Belästigung sowie jede Art von Gewalt gegen Frauen.