Landkreis Wesermarsch überschreitet den kritischen Inzidenzwert

Mit freundlicher Genehmigung des Landreises Wesermarsch hier eine Pressemitteilung der Kreises zur Überschreitung des kritischen Indizienwertes.

computer generated representation of COVID-19 virions (SARS-CoV-2) under electron microscope Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:SARS-CoV-2#/media/File:Coronavirus_COVID-19_virus.jpg

Das Gesundheitsamt teilt 21 neue labordiagnostisch bestätigte Corona-Fälle für die Wesermarsch im Vergleich zu gestern mit. Damit überschreitet der Landkreis Wesermarsch auf Basis der Berechnungen des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (NLGA) die kritische Marke von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Mit Stand 9 Uhr (siehe auch Internetseite des Landesgesundheitsamtes unter www.niedersachsen.de) liegt der Wert für die Wesermarsch bei 56,4 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Eine Aktualisierung dieses Wertes wird immer vormittags auf der Internetseite des Landesgesundheitsamtes vorgenommen.

Hans Kemmeries, Erster Kreisrat und zuständiger Dezernent für den Fachdienst Gesundheit des Landkreises Wesermarsch, dazu: „Wir haben ein derartiges Szenario vor den jüngsten Geschehnissen in Lemwerder natürlich im Vorfeld thematisiert. Der Landkreis hatte als präventive Maßnahme bereits am vergangenen Wochenende vorsorglich alle Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen bis auf Weiteres geschlossen, um das Infektionsgeschehen bestmöglich einzudämmen. Nun werden weitere Verschärfungen folgen müssen.“

Der Landkreis wird diese Verschärfungen in Form von Allgemeinverfügungen regeln. Die Allgemeinverfügungen werden gegenwärtig erstellt und am morgigen Freitag, 9. Oktober, auf der Homepage des Landkreises Wesermarsch unter www.landkreis-wesermarsch.de veröffentlicht.

Eine Allgemeinverfügung wird mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung kreisweit gelten und regelt die vom Land Niedersachsen erlassenen Vorgaben bei Überschreitung des Inzidenzwertes. Eine weitere Allgemeinverfügung mit darüber hinausgehenden Maßnahmen wird ausschließlich für die Gemeinde Lemwerder gelten.

Beide Allgemeinverfügungen des Landkreises Wesermarsch sind abgestimmt auf die neue Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen, die ebenfalls am Freitag, 9. Oktober, in Kraft treten wird und schon jetzt online unter www.landkreis-wesermarsch.de einsehbar ist.

Landrat Thomas Brückmann bedauert die aktuelle Entwicklung: „Uns allen war klar, dass mit Beginn der kälteren Jahreszeit steigende Corona-Fallzahlen auch für die Wesermarsch zu befürchten waren. Dieses zeigt auch die bundesweite Entwicklung mit der heute vom Robert Koch-Institut gemeldeten Zahl von über 4.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Trotzdem hatten wir gehofft, dass uns der Ernstfall so lange wie möglich erspart bleibt.“

Nun ist es anders gekommen und der Landrat nimmt dieses nochmals zum Anlass um eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger in der Wesermarsch zu appellieren: „Nehmen Sie das Corona-Virus ernst und halten Sie sich an die Corona-Maßnahmen. Halten Sie Abstand, setzen Sie die Hygiene-Maßnahmen um. Nur so werden wir es gemeinschaftlich schaffen, die Fallzahlen schnellstmöglich wieder zu senken.“ Brückmann weiter: „In der Wesermarsch hatten wir in den vergangenen Wochen bezüglich des Infektionsgeschehens weniger Probleme mit Reiserückkehrern als vielmehr mit Familienfeiern. Auch das Corona-Geschehen in Lemwerder ist auf Familienfeiern zurückzuführen und unter den fatalen Folgen haben jetzt alle Wesermärschler und insbesondere die Lemwerderaner Bürgerinnen und Bürger zu leiden.“

Brückmann weiter: „Ich kann den Wunsch nach Normalität und damit auch nach Geselligkeit verstehen. Doch ist es leider so, dass uns das Virus diesen Freiraum nicht in der vor Corona gewohnten Art und Weise gibt. Die Folgen einer Missachtung der AHA-Regeln können, wie man sieht, fatal sein und die Gesundheit aller gefährden“, so der Landrat.

Brückmann hat neben der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger als höchstes Gut aber auch noch weitere Folgen im Blick: „Kinder können mancherorts nicht mehr in der gewohnten Form zum Kindergarten, zur Schule oder zum Sporttraining gehen. Ihnen wird ein Stück weit Normalität genommen. Und für die Eltern entstehen organisatorische Probleme in Bezug auf geschlossene Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen. Nicht zu vergessen auch die Negativeffekte für die Wirtschaft.“ Brückmann abschließend: „In diesem Sinne: Tragen Sie alle bitte mit einem rücksichtsvollen Verhalten dazu bei, dass sich die Lage in der Wesermarsch schnellstmöglich wieder entspannt, damit auch die nun eintretenden, unausweichlichen Maßnahmen schnellstmöglich wieder gelockert werden können.“

Fallzahlen-Verteilung im Detail

16 der 21 Neuinfektionen entfallen auf die Gemeinde Lemwerder und stehen in direktem Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen an den Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen in Lemwerder (siehe auch Pressemitteilungen der vergangenen Tage [hier lesen])

2 neue Fälle gibt es in Berne. Beide Personen standen aber bereits unter Quarantäne, sodass hiervon keine weiteren Infektionen ausgehen können. 1 neuen Corona-Fall verzeichnet zudem die Gemeinde Jade. Hierbei handelt es sich um eine weitere Erzieherin der Krippe Jaderberg. Die Krippe Jaderberg wurde infolge der Erkrankung einer ersten Mitarbeiterin bereits vom Gesundheitsamt des Landkreises Wesermarsch bis auf Weiteres geschlossen – ebenso wie die Außenstelle Schweiburg (siehe Pressemitteilung [hier]).

Zur Meldung auf der Seite des Landkreises