Übertragung des Coronavirus durch importierte Lebensmittel unwahrscheinlich

Im Zusammenhang mit dem Auftreten des Coronavirus (COVID-19) gibt es viel Unsicherheit. Dabei erreichen uns, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, zunehmend Nachfragen, ob das Coronavirus durch importierte Nahrungsmittel übertragen werden kann und ob es in Deutschland zu Nahrungsmittelengpässen kommen könne.

Zunächst zur Frage, ob das Virus auch über nach Deutschland importierte Lebensmittel und andere importierte Produkte auf den Menschen übertragen werden kann:

  • Es gibt derzeit keine Fälle, bei denen nachgewiesen ist, dass sich Menschen etwa über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder etwa durch im-portierte Bedarfsgegenstände mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Auch für andere Coronaviren sind keine Berichte über Infektionen durch Lebensmittel oder den Kontakt mit trockenen Oberflächen
  • Auf Grundlage der Erkenntnisse und Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) können wir nach derzeitigem Wissensstand sagen: Es ist unwahrscheinlich, dass importierte Waren wie Lebensmittel die Quelle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sein könnten.

Hauptgrund dafür ist die relativ geringe Umweltstabilität der Viren. Diese Einschätzung – darauf weist das BfR hin – gilt auch nach der jüngsten Veröffentlichung zur Überlebensfähigkeit der bekannten Coronaviren durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Greifswald und Bochum.

  • Obwohl eine Übertragung des Virus über kontaminierte Lebensmittel oder im- portierte Produkte unwahrscheinlich ist, sollten beim Umgang mit diesen die allgemeinen Regeln der Hygiene des Alltags wie regelmäßiges Händewaschen und die Hygieneregeln bei der Zubereitung von Lebensmitteln beachtet werden. Da die Viren hitzeempfindlich sind, kann das Infektionsrisiko durch das Erhitzen von Lebensmitteln zusätzlich weiter verringert

Weitergehende Informationen dazu finden Sie auch unter folgenden Internet-Links:

Es drohen derzeit keine Versorgungsengpässe mit Nahrungsmitteln

Und wie sieht es mit Versorgungsengpässen aus? Müssen wir diese in Deutschland befürchten?

  • Laut Information der Handelsketten sind die Lieferketten aktuell nicht unterbrochen oder gefährdet. Die Supermarktketten reagieren derzeit auf die verstärkte Nachfrage und stocken ihr Sortiment auf. Wenn es momentan also in einigen Fällen zu leereren Regalen kommt, liegen dem noch nicht angepasste logistische Abläufe und explizit keine Versorgungsprobleme zu
  • Dementsprechend besteht im Moment auch keine Notwendigkeit, die staatlichen Lebensmittelvorräte aufzustocken. Der Einsatz von staatlichen Nahrungsmittelnotvorräten ist in Deutschland bisher übrigens noch nie nötig gewesen.

Weitergehende Informationen dazu finden Sie auch unter folgendem Link:

Welche Auswirkungen gibt es auf die Tierhaltung?

Darüber hinaus erreichen uns momentan Fragen zu möglichen Entschädigungszahlungen für Tierhalter. Diesbezüglich ist klarzustellen, dass die Coronavirus-Infektion (COVID-19) eine Infektion des Menschen ist – und keine anzeigepflichtige Tierseuche, die staatlich bekämpft wird. Entsprechend existieren auch keine Entschädigungsregelungen im Tierseuchenrecht.

Unser Ministerium wirkt im Krisenstab der Bundesregierung mit und steht im engen Austausch mit den zuständigen Behörden. Falls Sie weitergehende Fragen haben, beispielsweise zur möglichen Infektion von Haustieren, können Sie sich gerne an unser Ministerium wenden. Unser Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das Friedrich-Loeffler-Institut, hat bereits die aktuell wichtigsten Fragen und Antworten zu diesem Thema zusammengestellt: