Die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Susanne Mittag, äußert sich anlässlich des heutigen ablehnenden Beschlusses des Agrarausschusses zum Grünen-Antrag „Wildtierhaltung im Zirkus jetzt beenden“.
„Heute wurde im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft über einen Antrag der Grünen abgestimmt, der sich mit der Wildtierhaltung im Zirkus befasst. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich schon lange für ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen ein. Leider gab es bisher jedoch keine Koalitionsmehrheit für dieses Ziel.
Der Bundesrat hat bereits in den Jahren 2003, 2012 und 2016 die Bundesregierung aufgefordert, Wildtiere wie z.B. Bären, Giraffen, Flusspferde und Nashörner in der Zirkushaltung zu untersagen. In einer Anhörung zu diesem Thema in der vorigen Woche im Agrarausschuss haben sich die Sachverständigen mehrheitlich ebenfalls für ein Haltungsverbot der meisten großen Säugetierarten ausgesprochen.
Die Zirkusleitlinie, die die Haltungsbedingungen der Wildtiere vorgibt, ist fast 20 Jahre alt und entspricht nicht mehr dem aktuellen wissenschaftlichen Stand zur Wildtierhaltung. Auch hier bedarf es dringend einer neuen Fassung aus dem BMEL. Gleiches gilt für das Zirkusregister, in das die Veterinärbehörden ihre Bewertungen und Befunde eingeben sollen. Leider wird das Register nur unzureichend gepflegt, wodurch eine Nachvollziehbarkeit von Haltungsproblemen nicht durchgehend gewährleistet werden kann.
Alle Fakten liegen auf dem Tisch und die SPD nimmt Frau Klöckner beim Wort, einen eigenen Entwurf zur Wildtierhaltung in Zirkusbetrieben vorzulegen. Diesen erwarten wir zeitnah. Auch wenn die SPD aus Koalitionsräson leider nicht dem Antrag der Grünen zustimmen konnte, werden wir das Thema öffentlich weiter unterstützen und den Druck auf die Bundeslandwirtschaftsministerin aufrechterhalten.“
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Thomas Pietsch (Sachverständiger von Vier Pfoten) und Susanne Mittag, MdB