„Belegschaft von ProSenis in Leer hat 100 Prozent verdient

Betriebsrat und Pflegekräfte von Pro Senis mit Hanne Modder (2. v. l.), Betriebsratschef Reinhard Bansemeier (6.v.l.), Verdi-Sekretär Oliver Barth (ganz rechts) und Hermann Visser (ganz links), Vertreter des SPD-Ortsvereins Loga-Logabirum. Bild: Schröder
Leer – Hanne Modder unterstützt den aktuellen Kampf des Betriebsrats und der Belegschaft der Alteneinrichtung ProSenis in Leer-Loga um einen Tarifvertrag, der dem Tarifvertrag im öffentlichen Dienst (TVöD) angeglichen wird. Derzeit haben die rd. 120 Beschäftigten in einem Haustarifvertrag erst 90 Prozent des TvöD erreicht. „Es ist nicht nachzuvollziehen, dass die Beschäftigten bei ProSenis schlechter bezahlt werden sollen als die Kolleginnen und Kollegen in anderen Einrichtungen zum Beispiel der Caritas oder der Arbeiterwohlfahrt“, sagten Modder und der Verdi-Gewerkschaftssekretär Oliver Barth.

In einem Gespräch mit Vertretern des Betriebsrats und der Tarifkommission machte Betriebsratsvorsitzender Reinhard Bansemeier deutlich, „dass es bei unserer Forderung um Wertschätzung der Pflegekräfte geht“. Man arbeite gerne bei Pro Senis, die Personallage sei aber angespannt. „Wir befürchten, dass der gute Ruf von Pro Senis verlorengeht“, so Bansemeier.
Modder warnte davor, Bewohner und Belegschaft gegeneinander auszuspielen: „Wenn die Kosten für Heimplätze steigen, dann kann das nicht der Belegschaft in die Schuhe geschoben werden – erst recht nicht, wenn andere Heime sich an den TVöD halten.“ Modder will ihre Kontakte auf Landesebene nutzen, um die Verhandlungen in Leer voranzubringen. Verdi unterstützt den Betriebsrat und verhandelt den  Tarifvertrag, der Ende November weiterverhandelt wird. „Wir sind flexibel und gesprächsbereit, wenn es um die Stufen geht, mit denen wir die 100 Prozent erreichen wollen“, meinte Barth. Aber angesichts der heutigen Diskussion um Wertschätzung und bessere Bezahlung der Pflegekräfte werde man das Ziel „100 Prozent“ nicht aufgeben.