Susanne Mittag unterstützt Offenstall-Projekt

Als Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion setzt sich Susanne Mittag für eine artgerechtere Haltung von Nutztieren in der Landwirtschaft ein. Deshalb ist sie offen für neue Ansätze in der Tierhaltung, beispielweise durch Offenställe in der Schweinemast.

„Das ist eine echte Alternative, die sogar ökologische Vorteile hat“, hat sie selber auf einem Hof in Bentheim erfahren. Auch deshalb will sie Frauke und Kai Denißen in Schmede (Kirchhatten) unterstützen, die für die Schweinemast sechs neue Offenställe mit jeweils 160 Plätzen auf ihrem Traditions- und Familienbetrieb bauen wollen, aber Probleme mit der Genehmigung durch den Landkreis Oldenburg haben, wie sie bei einer Besichtigung ihres Hofe erläuterten.

„Die offene Bauweise garantiert den Tieren ganzjährig frische Luft und Auslauf, verschiedene Klimazonen sogen für hohes Wohlbefinden der Tiere und gute Tiergesundheit, außerdem haben die Tiere im Vergleich zur konventionellen Mast doppelt so viel Platz“, beschreibt Kai Denißen die Vorteile aus seiner Sicht. Es gibt sogar eine ökologische Komponente, denn Lüfter und Heizung werden nicht benötigt, so dass der Stromverbrauch geringer ist als bei herkömmlichen Ställen. Die Zahl der Mastplätze soll nicht steigen, es geht vor allem um deutliche Verbesserungen im Tierwohl. Doch bei den Behörden zogen diese Argumente nicht. Sie vermissen Filter gegen die Geruchsbelästigung und  rieten den Denißens, doch lieber einen  konventionellen Stall zu bauen, dann sei man bei den Emissionen auf der sicheren Seite. „Das war echt hart“, beschreibt Frauke Denißen ihre Reaktion auf diesen Rat.

Susanne Mittag, die von ihrem Vorgänger Holger Ortel begleitet wurde, sieht in dem Projekt dagegen eine „echte Alternative“, hält den Stall für innovativ und tiergerechter. „Geplant ist, was die Verbraucher wollen, aber die Behörde spielt nicht mit“, sagt sie und verweist auf den Kreis Grafschaft Bentheim, der einen solchen Stall genehmigt habe. Die Abgeordnete will sich auf Bundesebene darum kümmern, das Baurecht und das Immissionsschutzrecht nachzubessern. Auf Landes- und Kreisebene will sich Landtags- und Kreistagsabgeordneter Axel Brammer einschalten, im Gemeinderat wollen die Sozialdemokraten Uwe Hollmann und Gerrit Edelmann das Vorhaben unterstützen.

Es gehe darum einem Familienbetrieb zu helfen, der seit 1644 bestehe, nicht zu den Agrarfabriken gehöre und sich an der Initiative Tierwohl beteilige, sind sich die Sozialdemokraten einig. Die Denißens setzen auf Puten- und Schweinehaltung, sie betreiben Ackerbau zur eigenen Futterproduktion für die Tiere mit eigener Mahl- und Mischtechnik und sind damit ein gutes Beispiel für einen regional wirtschaftenden Betrieb.