
Der Entwurf sah vor, dass einzelne Mitgliedstaaten den Einsatz von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln (GVO) erlauben, verbieten oder einschränken dürfen. Davon wären vor allem die Importe von Futtermitteln in die EU betroffen.
„Mit der Annahme der Verordnung wäre das Ende des Europäischen Binnenmarktes für Lebens- und Futtermittel eingeläutet worden. Das haben wir heute verhindert.“, kommentiert Matthias Groote, SPD-Europaabgeordneter und umweltpolitischer Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlaments den Vorschlag der EU-Kommission. „Die Öffnung des europäischen Binnenmarkts für den Import von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln in manchen wenigen EU-Mitgliedstaaten wirft eine wichtige Frage auf. Wer will den Handel innerhalb der EU kontrollieren? Dies würde die Einführung eines umfangreichen Kontrollsystems in Europa mit sich führen, um jeden einzelnen LKW-Transport mit GVO-Futtermitteln zu überprüfen. Praktisch unmöglich.“
Anfang des Jahres wurde bereits die Verordnung über GVO-Pflanzen verändert, nach der die Mitgliedstaaten den Anbau derselben verbieten oder einschränken können. Sehr ähnlich sieht der Vorschlag für die Zulassung von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln aus.
Gentechnisch veränderte Lebensmittel spielen in Europa so gut wie keine Rolle. Die Mehrheit der Verbraucher lehnen GVO-Produkte für die menschliche Ernährung und bei Futtermitteln in der Tierzucht ab: Dennoch werden 60 Prozent des EU-Bedarfs an pflanzlichem Eiweiß über Soja-Importe gedeckt, die aus Ländern stammen, die in großem Maße gentechnisch verändertes Saatgut anwenden.
"Wir müssen daran arbeiten, den Anbau von eiweißhaltigen Pflanzen in der EU zu forcieren", so Matthias Groote abschließend. "Nur so können wir in Zukunft in Europa ohne gentechnisch verändertes Futtermittel auskommen."