
Künftig müssen in „jedem Wahlbereich in der Anzahl der bei der letzten Kommunalwahl erreichten Mandate abwechselnd Frauen und Männer berücksichtigt werden“, heißt es in der neuen Richtlinie, die verbindlich ist. Bisher galt dieses „Reißverschluss“-System nur für die ersten beiden Plätze in jedem Wahlbereich.
Bezirksvorstandsmitglied Gerd Will hatte die in einer Arbeitsgruppe erarbeiteten und geänderten Richtlinien eingebracht und erläutert. Er forderte die Delegierten schließlich auf: „Hoch die Pfote für die Quote“. Doch bis es dazu kam, ging es in der Debatte um praktische Fragen, die aus dem Plenum kamen. Was ist, wenn keine oder zu wenig Frauen oder Männer kandidieren? Was ist, wenn Frauen oder Männer nur auf hinteren Plätzen kandidieren wollen? Bezirksvorsitzende Johanne Modder hatte eine pragmatische Lösung. „Dann muss man sich einvernehmlich einigen. Aber wenn Frauen kandidieren wollen, sind sie zu berücksichtigen“, stellte sie klar.
Zuvor hatte die Vorsitzende in ihrem Bericht darüber informiert, dass der Bezirk Weser-Ems für die kommende Kommunalwahl gut aufgestellt ist. Sie appellierte an alle Genossinnen und Genossen, mehr Selbstbewusstsein und Stolz angesichts der guten Arbeit der rot-grünen Landesregierung in Hannover zu zeigen. So werden auch die Beschlüsse zur Bildung schon bald ihre positive Wirkung zeigen, was sich Modder sicher.
Der neue SPD-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer nutzte die Gelegenheit und stellte sich beim Kleinen Bezirksparteitag vor. „Weser-Ems sei der erste Bezirk, den er bereise“, sagte Brockmeyer, der aus Hannover neue Ideen in den Wahlkampf einspeisen will.