

Dabei nahm sie zahlreiche Anregungen mit nach Hannover. „Wir stehen ganz am Anfang. Aber mit uns wird es keine Rolle rückwärts bei der Inklusion geben“, sagte Modder.
Am Freitagabend waren rund 40 Interessierte, um mit Modder, Reinhard Fricke vom Landesverband Sonderpädagogik, Achim Beckers von der Schule am Deich in Leer, Sabine Hohagen vom Landeselternrat und Frauke Frauke Maschmeyer-Pühl (Schulausschuss-Vorsitzende im Kreistag) zu diskutieren. Bereits zwei Wochen zuvor hatte Modder mit rund 30 Lehrern und Elternvertretern die allgemeine Schulpolitik und das neue Schulgesetz erörtert.
Bei der Inklusions-Diskussion wurde schnell deutlich, dass nichts überstürzt werden darf. „Es gibt in Niedersachsen große regionale Unterschiede, die gesetzlich schwer auf einen Nenner zu bringen sind. Wir brauchen endlich eine Gestaltungsdebatte“, sagte Reinhard Fricke.
„Auch wir Pädagogen müssen lernen. Die Inklusion braucht mehr Zeit“, sagte Schulleiter Beckers, dessen Schule am Deich gerade bei der Grundschule Bingum neu gebaut wird – ein landesweit einmaliges Inklusionsprojekt. Für ihn gibt es nur einen Gradmesser für einen Erfolg der Inklusion: „Es muss für die Kinder spürbar sein.“
Sabine Hohagen warb als Elternvertreterin dafür, „dass wir uns auf den Primarbereich konzentrieren. Die Probleme, die wir dort lösen, tauchen später nicht mehr auf“, sagte sie. Dazu passte der Vorschlag aus dem Publikum, das Brückenjahr wieder zu fördern. In diesem Brückenjahr besuchen Grundschullehrer die Kindergartenkinder, die in die Schule kommen, um Schwächen möglichst früh zu erkennen.
Modder nahm konkrete Anregungen mit, um sie mit der Landesregierung zu erörtern. So schlug Schulleiterin Edith Bramlage vor, die Ausbildung von Grundschullehrern auf die Inklusion auszurichten und mit einem sozialpädagogischen Schwerpunkt zu versehen. Auch die derzeitige Verunsicherung von Sonderpädagogen, die bessere Nutzung von schon bestehendem Fachwissen vor Ort und das Brückenjahr sollen Themen in Hannover werden.
Modder wollte nicht zu viel versprechen. Sie verwies darauf, dass die Landesregierung den Bildungsetat erhöht hat und die Schuldenbremse den finanziellen Spielraum begrenzen wird. Nichtsdestotrotz wolle man die Inklusion als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe weiter fördern. „Wir dürfen nie vergessen, für wen wir das machen: für unsere Kinder und Enkelkinder,“ so Modder abschließend.