Jusos übernehmen Patenschaft für einen Stolperstein

„Mahnendes Zeichen gegen den menschenverachtenden Umgang mit Minderheiten in der Zeit des Nationalsozialismus“ Nach dreijähriger Wartezeit war die Verlegung des von den Jusos Osnabrück-Land angemeldeten Stolpersteins nun terminiert. Die Verlegung fand am 15. Mai am Kiefernweg 13/19 statt. Die Jusos waren als Paten für den Stolperstein für Adelheid Imker (geboren am 10.07.1938 in Osnabrück, gestorben 1943 im KZ Auschwitz) vorgesehen, die der Opfergruppe der Sinti angehört.

Stolpersteine“ sind kleine Denkmäler, die in das Straßenpflaster der Stadt eingelassen werden, um den Osnabrücker Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken.

„Wir wollen gemeinsam ein mahnendes Zeichen gegen den menschenverachtenden Umgang mit Minderheiten in der Zeit des Nationalsozialismus zu setzen.“ erläuterte Daniel Schweer, Vorsitzender der Jusos Osnabrück-Land.

Zurückgegangen war das Engagement für die Verlegung eines Stolpersteins in Osnabrück auf einen Beschluss der Juso-Kreiskonferenz vom Januar 2010. In dem Antrag hieß es: „Die Jusos Georgsmarienhütte fordern die Übernahme einer Partnerschaft für einen „Stolperstein“ durch die Jusos im Kreisverband Osnabrück-Land. „Stolpersteine“ sind kleine Denkmäler, die in das Straßenpflaster der Stadt eingelassen werden, um den Osnabrücker Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken.“

Die Verlegung der gravierten Pflastersteine, die auf ein Kunstprojekt von Gunter Demnig zurückgehen fand in einem sehr emotionalen und würdigen Rahmen statt. Dort befand sich die sogenannte „Papenhütte“, eine Barackensiedlung, die der Wohnort zahlreicher Osnabrücker Sinti war. Insgesamt 21 Stolpersteine werden künftig an Osnabrücker erinnern, die von der „Papenhütte“ aus in Vernichtungslager deportiert worden sind. Fünf dieser Steine wurden in Erinnerung an die Familie Wilhelm Imker verlegt. Paten sind hier die Calmeyer-Initiative, die Jusos Osnabrück-Land und Beate Rudloff.

Besonders erschüttert zeigten sich die anwesenden Jungsozialistinnen und Jungsozialisten aus Stadt und Landkreis Osnabrück über die Schilderungen einiger Vertreter der heute noch in Osnabrück Lebende Sinti- und Roma-Familien. So sei noch über 60 Jahren nach der systematischen Verfolgung im Holocaust noch immer Alltagsrassismus gegen diese Gruppe zu spüren. „Hier haben wir gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Kräften noch viele Vorurteile überwinden zu helfen“ so Daniel Schweer.