
* 4.2.1871 – † 28.2.1925
Von 1889-1891 wechselte er seine Wohnorte häufig, da er wegen seiner politischen Tätigkeit auf der "schwarzen Liste" der Polizei stand.
Ab 1891 wohnte Ebert in Bremen. 1891-1905 fungierte er zeitweilig als Vorsitzender der Filiale des Sattlerverbandes und des Gewerkschaftskartells in Bremen. 1893 arbeitete er als Lokalredakteur der "Bremer Bürgerzeitung". Nach seiner Heirat 1894 pachtete er eine Gastwirtschaft, die zu einem Zentrum gewerkschaftlicher und politischer Aktivität wurde. Die Bremer SPD wählte ihn zu ihrem Vorsitzenden.
Nach seiner Wahl in die Bremer Bürgerschaft stand er der SPD-Fraktion von 1900-1905 vor. 1912 wurde für den Wahlkreis Elberfeld-Barmen in den Reichstag gewählt.
Nach dem Tod August Bebels wählten ihn die Parteitagsdelegierten am 20.9.1913 gemeinsam mit Hugo Haase zum Parteivorsitzenden, dieses Amt hatte er bis 1919 inne.
Am 11.1.1916 wurde Ebert neben Philipp Scheidemann Vorsitzender der SPD-Reichstagsfraktion. Aufgrund seines Vorsitzes in Parteivorstand, Parteiausschuß und in der Reichstagsfraktion stieg sein Einfluß in der SPD.
Am 9.11.1918 übergab Prinz Max von Baden als letzter Reichskanzler der Kaiserreichs dieses Amt an Ebert. Am 10.11.1918 wurde Ebert eines der sechs Mitglieder des "Rats der Volksbeauftragten" als Übergangsregierung.
Am 11.2.1919 wählte die Nationalversammlung Ebert zum vorläufigen Reichspräsidenten, am 21.8.1919 erfolgte seine Vereidigung als Reichspräsident. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod am 28.2.1925 inne.
Tabellarischer Lebenslauf Eberts:
1871: 4. Februar: Geburt in Heidelberg
1877 – 1885 Besuch der Volksschule
1885 – 1888 Sattlerlehre in Heidelberg
1888/89 Beginn der Wanderschaft
1891 Ankunft in Bremen; Tätigkeit als Sattler und Redakteur; zeitweise Vorsitzender der SPD in Bremen
1894 – 1900 Gastwirt
1900 – 1905 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft
1900 – 1905 Arbeitersekretär
1905 Wahl in den SPD-Parteivorstand, Umzug nach Berlin
1912 – 1918 Mitglied des Reichstages
1913 – 1919 Einer der beiden SPD-Parteivorsitzenden
1918 9. November: Reichskanzler, Mitglied des Rates der Volksbeauftragten
1919: 11. Februar: Wahl zum Reichspräsidenten
1919 – 1925 Reichspräsident
1925: 28. Februar: Tod in Berlin
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und dem Archiv der sozialen Demokratie (AdsD).
http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/inhalt/nachlass/nachlass_e/ebert-fr.htm