McAllister setzt fatales Zeichen

SPD-Europapolitiker Groote: Schwerer Rückschlag für Offshore-Industrie Zur drohenden Insolvenz des Offshore-Windparkzulieferers Siag in Emden erklärt der Weser-Emser SPD-Europaabgeordnete Matthias Groote, Vorsitzender des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments:

Die niedersächsische Landesregierung verweigert Landesbürgschaften. Sie lässt damit kaltherzig 700 Arbeitnehmer über die Klinge springen -und sie stürzt sehenden Auges ein Unternehmen in den Abgrund, dem allseits nach einer Durststrecke eine gute Zukunft bescheinigt wird. Ministerpräsident McAllister setzt damit europaweit ein fatales Zeichen. Nur in Sonntagsreden wie jüngst bei der Ostfriesland-Schau singt er das hohe Lied der erneuerbaren Energien in unserer Region. Tatsächlich jedoch lässt er die Branche im Stich, wenn die See etwas rauer wird.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass McAllister mit seiner Offshore-Politik einseitig auf den Elbe-Weser-Bereich mit Cuxhaven an der Spitze setzt – also seine politische Heimat bevorzugt, Hand in Hand mit dem parlamentarischen Staatssekretär Ferlemann im Bundesverkehrsministerium, der dort ebenfalls zu Hause ist. Emden als der geografisch günstigste Standort zu den meisten Offshore-Windparks wird stiefmütterlich behandelt. Das zeigt jetzt krass das Beispiel Siag, aber auch das Projekt Hafenbau Rysumer Nacken, das nicht voran kommt.

Es besteht die Gefahr, dass nach der Solarindustrie auch der zarte Zweig der Offshore-Industrie verdorrt. McAllister schafft kein Vertrauen und verschreckt Investoren. Siag ist ein Leuchtturmprojekt. Es beweist, wie ein Unternehmen nahtlos in eine andere Branche wechseln kann -von einer Werft zum Zulieferer für Offshore-Windkraftanlagen. McAllister lässt dieses strukturpolitische Bilderbuch-Modell kaltherzig vor die Wand laufen.