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Beim Thema Rente begrüßten alle Anwesenden die aktuelle Diskussion um das Erreichen des Rentenalters bei 45 Versicherungsjahren. Auch die Vorschläge der SPD zu den Regelungen bei Erwerbsminderungsrenten wurden von allen Teilnehmern begrüßt. Allerdings ist auch klar die Verbreiterung der Einnahmebasis der Rentenversicherung gefordert worden.
Als regionales Schwerpunktthema wurde von beiden Seiten die ungebremste Zunahme der Werkverträge in den Unternehmen der Region angeprangert. In einigen Branchen, wie z.B. der Fleischindustrie, wird von den Gewerkschaften fast schon kriminelle Energie konstatiert, wenn es darum geht auf Kosten der Arbeitnehmer enorme Gewinnspannen abzuschöpfen. Dieses Gebaren ist inzwischen auch nicht mehr auf Arbeitnehmern aus den ehemaligen Ostblockländern beschränkt, auch bundesdeutsche Arbeitnehmer werden mehr und mehr in existenzbedrohende Werkvertragsarbeitsverhältnisse gedrängt, wie Insider berichteten. Die Bezirksvorsitzende Hanne Modder sprach sich daher klar dafür aus, dass der Mindestlohn auch in Werkverträgen nur als untere Grenze zu verstehen ist. Gute Arbeit braucht eine klare Tariflohnbindung, so Modder.
Die Vertreter der Gewerkschaften waren einhellig der Meinung, dass jedes Arbeitsverhältnis sozialversichert werden muss und der Missbrauch der Werkverträge nicht dazu führen darf, dass die Stammbelegschaften immer weiter reduziert werden. Werkverträge bedürfen einer klaren gesetzlichen Regelung und müssen streng kontrolliert werden. Sie dürfen nicht zum unkontrollierbaren Ersatz für Leiharbeit werden.