Schlecht für Klima, Autohersteller und Autofahrer – CO2-Grenzwerte für Autos auf keinen Fall aufweichen

Die EU-Kommission will die CO2-Grenzwerte für Autos aufweichen. Der Plan der EU-Kommission schadet dem Klima, der deutschen Automobilindustrie und den Autofahrern. Es ist wohl in erster Linie ein Konjunkturprogramm für den Fiat-Konzern. Am morgigen Mittwoch wollen der italienische Industriekommissar Antonio Tajani und der Vorsitzende des europäischen Branchenverbandes ACEA, Sergio Marchionne, das Konzept unter dem Namen „Steigerung der Wettbewerbesfähigkeit der Autoindustrie in der EU“

MdEP Matthias Groote

vorstellen erklärt der SPD-Europaabgeordnete Matthias Groote, Vorsitzender des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments.

Aus Sicht der Konzerne lassen sich die meisten Autos mit niedrigem CO2-Ausstoß am besten verkaufen. Deshalb handelt die EU-Kommission kontraproduktiv. Sie ist auch ein Schlag ins Gesicht von Autofahrern, die in spritsparende Autos investiert haben.

Absurd klingt die rechtliche Grundlage, auf der die Kommission ihren Vorstoß plant. So sollen künftig zur Messung des Schadstoffausstoßes nicht mehr nur die Motoren herangezogen werden. Angerechnet werden sollen auch „Infrastruktur, Fahrerverhalten und andere Maßnahmen“. Das bedeutet: Die Konzerne können Autofahrer schulen, spritsparend zu fahren und dies in die Berechnung des CO2-Ausstoßes einfließen lassen. Konzerne als Fahrschulen – ein schlechter Witz.

Die seit 2008 geltenden CO2-Gesetze enthalten ausreichende Hersteller-Boni, unter anderem die stufenweise Einführung der CO2-Limits oder Innovationspunkte. Trotzdem haben manche Autohersteller das Ziel verfehlt. Statt ihnen jetzt entgegen zu kommen und das Klima noch stärker zu belasten, sollte die EU auf die Einhaltung der CO2-Grenzwerte drängen, fordert Matthias Groote.