

Im Impulsvortrag beklagte Weil, dass in Niedersachsen die Zahl der atypischen Beschäftigungen mit geringer Bezahlung zwar um 260.000 gestiegen sei, aber gleichzeitig 150.000 sozialversicherungspflichtige Vollarbeitsplätze verloren gingen.
Mit Blick auf den Demografischen Wandel, sah Weil Weser-Ems mit wachsenden Einwohnerzahlen bis 2030 deutlich auf der Überholspur, während sie in Süd-Ost-Niedersachen um rund 20 Prozent sinken würden.
Für die Nutzung von Entwicklungschancen hielt Weill die Zusammenführung der Akteure aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft für dringend erforderlich.
Prof. Budde kritisierte, wenn die SPD Studiengebühren abschaffe, würden den Universitäten Einnahmen fehlen. Für Weil war klar: „Das Land muss die Einnahmeausfälle ausgleichen. Deshalb ist es auch nicht so leicht umsetzbar.“
Die neue medizinische Fakultät könne dazu beitragen, dass mit der Ausbildung gleichzeitig für die ärztliche Versorgung des ländlichen Raumes geworben würde.
Weil betonte, dass die bisherige Trennung von Bildung und Wirtschaft überholt sei: „Als ich vor 15 Jahren meine „Gewerbesteuer-Kundschaft“ in den Betrieben besuchte, hieß es: Steuern runter – Bürokratie abbauen. Heute sucht man qualifizierte Nachwuchskräfte.“
Dem stimmte Direktor Janßen vom BFE voll zu: „Nur 5 Prozent unserer Schüler macht sich selbständig. Der größte Teil wird als hochqualifizierte Kräfte in den Betrieben für die Energiewende gebraucht. Täglich wird dort nach Fachkräften gesucht.“
Die regionalen Chancen für Erneuerbaren Energien zu nutzen, dafür plädierte Weil: „Hier im Nordwesten weht der Wind besonders gut. Im Harz könnten Wasser-Speicherkraftwerke angelegt werden.“
Einig war man sich, dass es beim Netzausbau nicht nur um die „Strom-Autobahnen“ geht, sondern auch die „Strom-Landes- und Kreisstraßen“ wichtig sind, um den in der Region erzeugten Strom auch in der Region zu nutzen.
Ubbo de Witt wies darauf hin, dass in der Region 53 Prozent des Strombedarfes durch Erneuerbare Energiequellen gedeckt würde, bei der die Wertschöpfung sehr hoch sei.
Angesprochen wurden die Chancen der Mobilitätswirtschaft im Hinblick auf die Fortentwicklung zur „Elektro-Mobilität“. Die Bemühungen um den Kauf sowie die Wartung, Pflege und Reparatur von Elektro-Autos sicherzustellen müssen von Staat und Privatwirtschaft mit Blick auf die zu erwartende Nachfragesteigerung forciert werden.
Auf die Frage, wie Probleme mit der Umsetzung der für die Energiewende erforderlichen Maßnahmen gelöst werden, antwortete Weil: „Früh informieren, Verständnis wecken und moderne Form der Dialogbereitschaft üben, aber auch zu Entscheidungen bereit sein.“