03.11.2016. Seit 70 Jahren – Willkommen in Niedersachsen!

Stephan Weil für NiedersachsenGastbeitrag

„Niedersachsen ist ein toller Platz zum Leben: Nette Menschen, schöne Landschaften und jede Menge Vielfalt. Ich möchte nirgendwo anders sein.“

Unser Bundesland feiert in diesen Tagen seinen 70. Geburtstag. Wir sind seit unserer Gründung ein weltoffenes „Flüchtlingsland“. Niedersachsen steht seit Beginn an für erfolgreiche Integration und Zuwanderung. 1949 lebten etwa 1,8 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene in Niedersachsen. Das entsprach einem Anteil an der damaligen Gesamtbevölkerung von mehr als 26 %. Viele weitere Flüchtlingsbewegungen schlossen sich an: etwa nach dem gescheiterten Ungarnaufstand, dem Militärputsch in Chile oder die Aufnahme der „Boat-People“ – als Folge des Vietnamkrieges – Ende der siebziger Jahre.

Aufgrund des Arbeitskräftemangels begann 1955 die Zuwanderung (Anwerbeverträge) aus Italien, Spanien, Portugal und Griechenland. Es folgte die (Arbeits-) Migration aus der Türkei und dem damaligen Jugoslawien, die Aufnahme von Aussiedlerinnen und Aussiedlern, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern sowie jüdischen Migrantinnen und Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion.

Bereits in den 80er und besonders in den 90er Jahren, nach dem Fall der Mauer, kam eine große Zahl von Asylsuchenden aus aller Welt, verstärkt durch den Balkankrieg und dem Zerfall des damaligen Jugoslawiens.

Diese Herausforderungen wurden in Niedersachsen stets gemeinsam angenommen, bewältigt und letztlich als Bereicherung empfunden.

Im Jahr 2015 sind rund 100.000 geflüchtete Menschen nach Niedersachsen gekommen. Jede und jeder von ihnen bringt eine eigene Geschichte mit, verbunden mit Angst und traumatischen Erfahrungen, aber auch mit Zuversicht. Die meisten von ihnen werden bleiben. Das breite gesellschaftliche Bündnis „ Niedersachsen packt an“ hat sich vorgenommen, sie zu Nachbarn und Kollegen zu machen. Begreifen wir jeden als Chance, der zu uns gekommen ist, so werden auch die Menschen, die nach Niedersachsen geflüchtet sind, ihr neues Leben hier als Chance begreifen.

Ihr Ministerpräsident
Stephan Weil